Hatten wir noch zu Beginn des Jahres bei einigen unserer Wanderungen gewisse Probleme mit dem Wetter, so hatten wir heute einen herrlichen Sommertag erwischt. Das hatten wir uns doch redlich verdient. Wir trafen uns wieder aum 9:30 Uhr auf dem Parkplatz der PTH zur Bildung von Fahrgemeinschaften. Von hier aus fuhren wir dann direkt zu einem Parkplatz in Eibelstadt unterhalb der alten Stadtmauer.
Von hier aus ging es dann durch eine schmale Gasse zum Lügensteinbrunnen am Heumarkt im historischen Ortskern von Eibelstadt, entworfen 2008 von dem Fuchsstadter Steinmetz und Bildhauer Joachim Ulsamer.
Hier haben dann Günther und Bernhard etwas über die Geschichte der spektakulären Fossilienfälschungen berichtet. Zentrale Figur der Geschehnisse um die Lügensteine war Adam Beringer, der Chef des bekannten Julius-Spitals und gleichzeitig fürstbischöflicher Leibarzt.
Im Mai 1725 sollen mindestens drei Eibelstädter Burschen im Alter von 14, 17 und 18 Jahren H. Beringer sonderbare Kalksteine überbracht haben, die sie angeblich am Hang oberhalb von Eibelstadt gefunden hatten. Es gibt viele Spekulationen rund um die Lügensteine. Eine genaue Rekonstruktion der Ereignisse aus den Jahren 1725 ist wohl nicht mehr möglich. Wurde Prof. Beringer getäuscht oder hat er die ganze Sache selbst inszeniert oder steckt eine Intrige von zwei Kollegen von Beringer möglicherweise dahinter ? Jedenfalls florierte der Handel mit diesen nachgemachten Fosilien, die sogar von Balthasar Neumann erworben wurden. Noch heute beschäftigt sich die Wissenschaft mit den Geschehnissen rund um die Lügensteine.
Danach ging es zum historischen Markplatz, vorbei am spätbarocken Rathaus der Stadt. Von hier aus traten wir nun unsere – etwas anstrengendere – Wanderung, vorbei an der Kreuzkapelle, hoch in die Weinberge an.
Wir haben es geschafft. An einer drehbaren Stele erfahren wir noch einiges über die spektakulären Fossilienfälschungen – die Lügensteine.
Von den über 2000 Lügensteinen können ca. 600 Originale Deutschland, England, Holland und Österreich nachgewiesen werden. Einige dieser Originalsteine können auch im Heimatmuseum Eibelstadt (Hauptstr. 12) besichtigt werden.
Nach diesen interessanten und spannenden Informationen rund um die Lügensteine ging es weiter auf ebenem Gelände mitten durch die Weinberge, bis wir beim terrior f Eibelstadt ankamen. Hier genossen wir wieder die grandiose Aussicht über die historische Altstadt von Eibelstadt und das Maintal.
Nach diesem interessanten Abschnitt unserer Wanderung ging es dann auf direktem Wege zu unserer Mittagspause in den „Landgasthofes zur Mühle“ in Eibelstadt, wo wir für unsere Gruppe wieder im Freien Plätze mit Blick auf den Main reserviert hatten. Hier warteten schon Renate und Heinz, die direkt mit dem Auto gekommen waren.
So ging wieder eine informative und erlebnisreiche Wanderung zu Ende.