Wanderung der Senioren im Irtenberger Wald

Wanderung der Senioren  im Irtenberger Wald

Nach einer gefühlten Ewigkeit war es endlich wieder so weit, wir konnten uns zu einem Event treffen. Die gefühlte Ewigkeit ist in unserem Alter leicht übertrieben aber die tatenlose Zeit verführt zu einer solchen Aussage. Ein umfangreicher Kreis von 23 Personen fand sich am 20. April in der Früh voller Erwartung auf eine interessante Wanderung auf dem Parkplatz der PTH ein. Im Halbkreis aufgestellt erwarteten die Teilnehmer die einführenden Worte unseres Vorsitzenden Senioren auf die kommenden Stunden. Unter anderem viel die Bezeichnung „Blutsee“, welche uns in eine schaurig, schöne Stimmung versetzte. Nachdem so die notwendige Spannung erzeugt war, wurden die Autos ausgelastet und ab ging die Fahrt nach Kist. Der Ort wurde durchfahren und auf einem Parkplatz am Irtenberger Wald kurz vor der Autobahnauffahrt Gerchsheim wurden die fahrbaren Untersätze abgestellt. Ein letztes entspanntes Durchatmen und dann tauchten wir in den Wald ein. Um die Anspannung etwas abzubauen wurde sich fleißig unterhalten.
Und dann tauchte er auf: der Blutsee!!

Etwas enttäuschend war keine riesige Wasserfläche zu sehen, es waberte auch kein Nebel über dem See und es erschienen auch keine nach uns greifenden Geister und auch die Verstorbenen ließen uns in Ruhe den Blutsee betrachten.
Also alle Aufregung umsonst, der Blutsee ist Teil eines Niedermoores, welches heute unter Wasserknappheit und Verbuschung leidet. Wir verließen die Gruselstätte um uns den historischen Punkten unserer Wanderung zuzuwenden.
Der Weg ging durch Laubwald weiter zu unserem nächsten Ziel: den Hoheitssäulen. Ein kleiner Abstecher von ca. 400 Metern brachte uns zu diesen Grenzmarkierungen. Die 4 Meter hohen Säulen markierten den Grenzpunkt zwischen dem Fürststift Würzburg und dem Kurfürstentum Mainz. Fürstbischof Julius Echter ließ sie im Jahre 1584 nach zahlreichen Grenzstreitigkeiten als Wegpunkte errichten. Die aus rotem Sandstein gefertigten Hoheitssäulen werden auch Geleitsäulen oder Zollstöcke genannt.

Nach diesem Exkurs in die Vergangenheit ging es zurück auf unserem Hauptwanderweg. Nach einer kurzen Wegstrecke traten wir aus dem Wald auf eine Wiese heraus. Gegenüber der Wiese hatten wir einen guten Blick auf das Irtenberger Forsthaus aus dem Jahre 1713.

Wir überquerten die Staatsstraße und ein kleiner Abstecher entlang einer Streuobstwiese brachte uns zu einem Soldatengrab aus dem Bruderkrieg von 1866.

Jetzt waren es nur noch einige hunderte Meter bis wir unsere fahrbaren Untersätze wieder erreichten. Unsere wohlverdiente Mittagspause verbrachten wir im Gasthaus „Zum Hirschen“ in Kist. Nach der langen Zeit der „Corona-Isolierung“ war es eine schöne, nicht zu anstrengende Wanderung.

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