Bericht über den Besuch der Hofkirche/Residenz am 15.01.2013

Sportlich haben wir das Jahr 2013 begonnen. So ist ein Teil der Gruppe am 15.01.2013 von unserem Treffpunkt „Norma“ aus zur Residenz gelaufen. Die restlichen Teilnehmer trafen sich um 14:30 Uhr am Frankonia Brunnen vor der Residenz um dann gemeinsam an den beiden Führungen in der Hofkirche und der Residenz teilzunehmen. Drei lange Jahre war die Hofkirche der Würzburger Residenz wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Im September 2012 wurde sie von Bischof Friedhelm Hofmann mit einem Pontifikalgottesdienst wieder eröffnet. Wir haben daher zeitnah durch eine Führung den Innenraum mit der aufwändigen Sanierung (hat dem Steuerzahler ca. 3,5 Millionen Euro gekostet) begutachtet. Bei der sehr aufgelockerten Führung haben wir einiges über den Bauherrn, Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn sowie über den damals noch jungen und unerfahrenen Architekten Balthasar Neumann erfahren.

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Aufmerksam verfolgen wir die Ausführungen unseres Führers in der Hofkirche

Wichtigste Neuerung ist u.a., dass der Zugang zur Kirche nur noch durch den Seiteneingang erfolgt (jedoch Ausnahmen bei Hochzeiten etc.). Damit sollen große Schwankungen der Temperatur- und Feuchtigkeitswerte verhindert werden, die über Jahre den Stuck und die Malereien zerstört haben. Die von vielen Besuchern als Fresken bezeichneten Gemälde in den Gewölben sind tatsächlich aber Secco-Malereien. Im Unterschied zu Fresken wird die Secco-Malerei nicht auf feuchten Putz, sondern auf das schon trockene Mauerwerk aufgebracht. Durch den verheerenden Luftangriff am 16.03.1945, wenige Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wurden auch weite Teile der Residenz zerstört. Nur wenige Räume und die Hofkirche hielten den brennend herabstürzenden Dachstuhl dank der Steinwölbungen von Neumann stand. Bereits von 1959 bis 1962 hat es erste Restaurierungsarbeiten gegeben. Der Kunstmaler Karl Körner rekonstruierte vor ca. 50 Jahren die Deckengemälde. Nachdem sich 1999 jedoch teilweise der Stuck wieder löste, musste – um weiterhin Besuche zu ermöglichen – ein Sicherheitsnetz unter die Gemälde gespannt werden. Im März 2009 begannen die umfangreichen Restaurierungsarbeiten, die dann Ende September 2012 abgeschlossen waren. Nach der sehr informativen Führung in der Hofkirche gingen wir dann gemeinsam in die Residenz, wo wir den gleichen netten Führer hatten. Mit dem Bau der Residenz wollte der erste Bauherr jedem Besucher seine absolutistische Macht demonstrieren. Dabei war es für Balthasar Neumann nicht einfach, die unterschiedlichen Wünsche des Bauherrn und seiner Berater zu realisieren. Entstanden ist dabei ein Gesamtkunstwerk von von europäischem Rang. Die Residenz gehört zu den bedeutendsten Schlössern in Europa. Bereits 1981 wurde die Residenz, gemeinsam mit dem vorgelagerten Residenzplatz und dem angrenzenden Hofgarten von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Auch oder gerade deswegen kommen jedes Jahr viele Besucher aus der ganzen Welt um dieses Weltkulturerbe zu besichtigen. Die herausragendste Sehenswürdigkeit ist dabei zweifellos das herrliche Treppenhaus, eine Konstruktion von Balthasar Neumann, mit dem einzigartigen Deckengemälde des italienischen Malers Giovanni Battista Tiepolo. Dieses Gemälde ist mit ca. 680 qm das größte Deckenfresko der Welt. Nach ihrer Fertigstellung im Jahr 1719 war sie für viele Jahre Sitz der Fürstbischöfe von Würzburg. 1821 wurde der Prinzregent Luitpold von Bayern in der Residenz geboren. Ihm zu Ehren liess die Stadt Würzburg auf dem Residenzplatz den Frankonia Brunnen errichten. Als krönender Abschuss des Wiederaufbaus wurde das in seiner besonderen Hinterglas-Maltechnik aufwändig rekonstruierte Spiegelkabinett 1987 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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 Ein (kleiner) Teilnehmerkreis nach der Führung

 

 

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