Auf den Spuren der Rochusbruderschaft am 21. Aug. 2017
Über einhundert Mal fand das Rochusfest in Versbach zu Ehren des Schutzpatrons der Gemeinde/ des Stadtbezirks schon statt. Seit Mitte der 1960-Jahren ausgerichtet durch den Sportverein in Versbach. Die erste Begegnung mit dem Schutzpatron findet an der Ecke Versbacher Straße und Steigstraße statt.
Seit nunmehr 10 Jahren finden sich die Senioren des SB-Versbach am Rochusfest zu einer kleinen Wanderung um Versbach herum zusammen und um danach bei Kaffee und Kuchen den Nachmittag ausklingen zu lassen. Treffpunkt war der Maidbronner Weg an der Franz- Glückert -Sportanlage. Dann ging es auf dem Maidbronner Weg entlang des Kreuzweges zur Rochuskapelle.
Rochus von Montpellier, über den es keine gesicherten historischen Quellen gibt, wurde nie von der katholischen Kirche heiliggesprochen, gehörte jedoch über Jahrhunderte zu den populärsten Volks-Heiligen überhaupt.
Als Schutzheiliger der Pestkranken genoss er in den Zeiten der mittelalterlichen Pest-Epidemien große Verehrung im Volk. Nach der Überführung seiner Reliquien nach Venedig und dem Bau der Kirche San Rocco führten Wallfahrten zum Grab des Volks-Heiligen. Rochusbruderschaften wie die Scula San Rocco oder die Bruderschaft in Bingen trugen intensiv zur Verbreitung des Rochuskultes bei. Von der Tradition der Wallfahrten und Prozessionen zu Ehren des Volks-Heiligen und zum Gedenken an die Rettung von der Pest hat sich nur wenig erhalten. Nach wie vor finden aber in Deutschland Rochuswallfahrten im August am Namenstag des Volks-Heiligen statt.
Um nicht mit den Wallfahrern am Namenstag in Konflikt zu geraten, trafen sich die Senioren des SB-Versbach fünf Tage später zu seinem Gedenktag. Entlang des Kreuzweges mit seinen durch den Versbacher Bildhauer und Steinmetzmeister Josef Hofmann gefertigten 14 Stationen ging es zur Rochuskapelle. Die Stationen des Kreuzweges waren in aufwändiger Arbeit gereinigt und das Umfeld freigeschnitten und gesäubert worden.
Bei trocknem und schönem Wetter erreichte die Gruppe die Rochuskapelle und damit die zweite Begegnung mit dem Schutzpatron. Nach einem kurzen Innehalten ging es weiter vorbei an der Streuobstwiese nach Maidbronn. Zweimal eine leichte Rechtskurve brachte uns in das Wäldchen hinter den geschützten Bereich der Streuobstwiese. Nach durchqueren des Wäldchens ging der Weg über Rochuskapelle und Kreuzweg zur Tennisanlage des Sportbundes, wo unsere fleißigen Damen Kaffee bereiteten und Kuchen auftischten.
Allgemeine Bewunderung und Anerkennung fand das Plätzchen an der Tennishalle. Selbst alteingesessene Verbacherinnen bemerkten: Wir haben gar nicht gewusst, welch ein schönes Plätzchen hier ist.