Bericht über die Seniorenaktivitäten im SB-Versbach e.V. für die
Zeit von März/April 2010 und Juni bis Oktober 2010
Wer macht sich schon darüber Gedanken, woher in Würzburg der Strom kommt ? Genau dieser Frage sind wir am 16.03.2010 mit dem Besuch des Heizkraftwerkes an der Friedens-brücke nachgegangen. Zu Fuss machten wir uns – natürlich bei herrlichem Sonnenschein – auf, über Grombühl zur Friedensbrücke zu gehen.
Dort angekommen, wurden wir von dem Vorstandsmitglied im Sportbund Versbach e.V., Herrn Dipl.-Ing. Rudi Hußlein, begrüßt. Nach einer kurzen Einführung in Form einer Powerpoint Präsentation u.a. auch über die technische Ausstattung des Heizkraftwerkes begann dann die Führung durch das Werk.
Vor der Werksbesichtigung heisst es aus Sicherheitsgründen „Helm auf“
Neben Strom produziert das Heizkraftwerk auch Dampf als Heizung für innerstädtische Wohnanlagen. Mit der Inbetriebnahme der zweiten Gas- und Dampf-Turbine hat die WVV nun eine hochmoderne Anlage. Die äußerst gelungene Aussenverkleidung des Werkes erhielt sogar die Auszeichnung „best architects 08“ in Gold.
Die breite Treppe zum alten Hafen wird im Sommer inzwischen schon zum vieren Mal als „Kulturfestival Würzburger Hafensommer“ genutzt.
Schon traditionell sind die Führungen mit Stadtrat Willi Dürrnagel. So hatten wir am 20.04.2010 den Stadtteil das Mainviertel (die Würzburger sagen "Meeviertel") oder auch das "Fischerviertel" auf dem Programm. Zu Fuss machten wir uns wieder auf zu dem vereinbarten Treffpunkt vor dem Spitäle in der Burkarderstraße.
Grund für die Bezeichnung "Fischerviertel" sind die ersten Bewohner, die in früheren Zeiten der Stadt überwiegend dieser Zunft angehörten. Als Gründungsjahr der Fischer Zunft gilt nach alter Überlieferung das Jahr 1010. Der Stadtteil ist damit einer der ältesten von Würzburg. Er befindet sich teilweise direkt unterhalb der Festung Marienberg und verläuft zwischen der Ludwigsbrücke (die Würzburger nennen sie "Löwenbrücke"), vorbei an der Alten Mainbrücke bis zur Friedensbrücke. Unser Treffpunkt „Spitäle“ ist über 500 Jahre alt und eine der schönsten und meistbesuchten Galerien in Würzburg. Die ehemalige Kirche – Teil des Hospitals "Zu den 14 Nothelfern" – wurde von Johann von Allendorf, letzter Abt und erster Propst von St. Burkhard, 1494 gestiftet und unter Fürstbischof Friedrich von Wirsberg (1558-1573) erweitert. Ihre Fassade mit griechischen Säulen ist zur Alten Mainbrücke hin ausgerichtet (siehe obiges Bild). Aufgewertet wurde das ganze Viertel durch einen modernen Wohnblock mit schicken Eigentumswohnungen in exklusiver innenstadtnaher Lage (die "Spitäle-Galerie"). Im Innenhof befinden sich mehrere Geschäfte, Arztpraxen usw. Charakteristisch für das Mainviertel sind vor allem die engen und teilweise steilen Gassen mit ihren Häusern, die sich teilweise direkt an den Festungsberg anschmiegen. Leider reichte die Zeit nicht mehr, um die "Burkarder Kirche", die älteste Kirche Würzburgs, zu besuchen.
Unser nächster Ausflug führte uns am 15.06.2010 in unsere Nachbargemeinde Rimpar. Auf dem Programm stand die Besichtigung des Rimparer Schlosses mit Turmbesteigung sowie des Bäckerei-Museums und des Archäologischen Museums. Wer hätte gedacht, dass die Rimparer so viel zu bieten hätten ? Mit dem 1. Vorsitzenden des Freundeskreis Schloss Grumbach e.V., Herr Edwin Hamberger, hatten wir einen profunden Kenner und Pionier der ersten Stunde als Führer engagiert.
Das Bäckereimuseum beherbergt u.a. eine komplett eingerichtete Backstube und einen Bäckerladen aus der Zeit um 1900. Neben Zunfttruhen, Zinn- und Silberpokale, Urkunden und Erlasse sind ebenfalls noch Originalgraphiken zum Bäckerhandwerk vom 17. bis zum 19. Jahrhundert zu bewundern. Teilweise kuriose Maschinen und Werkzeuge wie z.B. eine Teigbreche und eine Sackausklopfmaschine können ebenfalls bestaunt werden.
Vom Turm aus hat man eine herrlich Rundumsicht auf Rimpar und Umgebung. Blick vom Turm in den Innenhof des Schlosses (die Tribüne für das Sommertheater ist schon teilweise aufgebaut).
Das archäologische Museum beherbergt Funde aus dem Umfeld des Schlosses: Gebrauchskeramik des 14. bis 19. Jahrhunderts, Ofenkacheln, Stuck und Wandbemalung, Lampen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert sowie Bildhauer-Werkstücke. Wir waren von dieser Führung alle tief beieindruckt. Den Schlusshock machten wir dann – bei herrlichem Sonnenschein – im Innenhof des Schlosses.
Am 22. Juni hatten wir aus Anlass der Ausstellung “Farbwelten. Von Monet bis Yves Klein” im Kulturspeicher kurzfristig eine zusätzlich Veranstaltung organisiert. Ein kleiner Kreis kulturinteressierter hat sich aufgemacht, zu Fuss von Versbach zum Kulturspeicher zu wandern, um diese einmalige Gelegenheit zum Besuch der Wanderausstellung zu nutzen. Natürlich hatten wir wieder eine Führung für unsere Gruppe gebucht. Internationale Spitzenwerke der Moderne aus den Kunstmuseen Krefeld, 55 ausgewählte Gemälde und Skulpturen, gehen während der Sanierung des Kaiser Wilhelm Museums auf Reisen. Ein Rundgang durch die Ausstellung gleicht einem Streifzug durch acht Jahrzehnte Kunstgeschichte: Angefangen mit Hauptwerken des Impressionismus reicht das Spektrum über den Expressionismus bis zur Abstrakten Kunst.
Die gezeigten Werke markieren die Emanzipation der Farbe in der Malerei: von Claude Monets impressionistischer Farblandschaft an der Themse, über die kraftvollen Farben der Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff oder Heinrich Campendonk bis zur Autonomie der Farbe in den Werken von Piet Mondrian und Yves Klein.
Ein weiterer Höhepunkt unseres Jahresprogrammes 2010 war zweifelsohne der Besuch des “Fränkischen Seenlandes”, hier der Altmühlsee bei Gunzenhausen, am 17.07.2010. Mit 38 Teil-nehmern/innen fuhren wir mit der Dt. Bahn nach Gunzenhausen. Vom Bahnhof Gunzenhausen wanderten wir gemütlich in ca. 30 Minuten, vorbei an der Leuchtturm Wirtshaus-Brauerei (urig eingerichtete Brauereigaststätte – hier erster biologischer Stop !!), zum Seezentrum Schlungenhof. In diesem herrlich direkt am Altmühlsee gelegenen Ausflugslokal hatten wir für 11:30 Uhr ein gemeinsames Mittagesssen eingeplant. Nachdem die Essen bereits während der Bahnfahrt ausgesucht werden konnten (die dann telf. durchgegeben worden sind), ging hier alles sehr flott. Die Qualität der Essen war ausgezeichnet (Baldur Götz hat hier seine besten Bratwürste gegessen), was man ja bei einem Ausflugslokal nicht unbedingt erwarten durfte. Wir können jedenfalls guten Gewissens dieses Lokal gerne weiterempfehlen.
Für 12:45 Uhr hatten wir dann mit der “MS Altmühlsee”, einem etwas in die Jahre gekommenen, aber dennoch gemütlichem Fahrgastschiff, eine Seerundfahrt arrangiert.
Kurz vor der “Einschiffung” zu unserer Seerundfahrt
Nach der Ankunft an unserem Ausgangspunkt Seezentrum Schlungenhof sind wir dann gemütlich nach Muhr am See gewandert. Die meisten von uns haben dann noch einen Abstecher auf die Vogelinsel im Altmühlsee gemacht. Dort gibt es neben vogelkundlichen Beoachtungen interessante Einblicke in die dortige Amphibien-, Insekten- und Pflanzenwelt. Das Naturschutzgebiet hat eine Größe von über 200 ha und nimmt etwa zwei Fünftel der Seefläche ein. Das geschützte Gebiet setzt sich aus ökologisch hochwertigen und empfindlichen Bereichen zusammen: Freie Seefläche, Schilfzonen, Feuchtwiesen und Gebüsche bilden den Lebensraum für eine ungewöhnlich große Vielfalt von Pflanzen und Tieren. Die strikte Trennung des Sees in eine Freizeitzone und eine relativ große, weitgehend ungestörte Naturschutzzone begünstigte die Entwicklung des künstlich angelegten Naturschutzgebiets zu einem bedeutenden Brut- und Rastplatz von alljährlich mindestens 210 verschiedenen Vogelarten. Leider hatten wir keine Ferngläser dabei, sonst wäre die Vogelbeobachtung noch interessanter gewesen.
Der Altmühlsee war der erste Stausee des Fränkischen Seenlandes, das innerhalb von nur zwei Jahrzehnten zu einem begehrten Freizeit- und Urlaubsziel in Bayern avancierte.
Nachdem im diesem Jahr wieder das Rochusfest, jedoch in einer neuen Umgebung auf dem Parkplatz der Pleichachtalhalle ausgerichtet wurde, haben wir uns am 23.08.2010 zu einer kleinen Wanderung entlang der Staatsstraße Richtung Rimpar getroffen.
Wir waren alle der Meinung, dass dieser neue Festplatz ein wesentlich besseres Ambiente bietet als der alte Rochus-Platz. Zum ersten Mal waren wir als Gruppe auch beim Auf- und Abbau wesentlich engagiert.
Wie bereits schon im Jahr 2008, so haben wir uns auch in diesem Jahr wieder dazu entschlossen, am 07.09.2010 zur Heckenwirtschaft der Fam. Uwe und Sabine Steigerwald nach Randersacker zu wandern. Leider hat uns das Wetter diesmal zunächst einen Streich gespielt. Als die erste Gruppe um 13:30 Uhr ab dem Treffpunkt ”Norma” losgewandert ist, hat es leicht geregnet (kaum der Rede wert). Die zweite Gruppe ist dann mit dem Bus zu dem vereinbarten Treffpunkt Kreuzung “Zeppelin-straße/Am Hubland gefahren. Dort haben wir uns gesammelt und sind anschließend dann gemeinsam am Schönstattheim vorbei Richtung Randersacker gelaufen. Je näher wir zu unserem Ziel kamen, umso schöner wurde das Wetter. In Randersacker angekommen, schien dann wieder die Sonne. Die Eheleute Steigerwald (Frau Steigerwald stammt ja bekanntlich aus Versbach) haben uns wieder hervorragend mit schmackhaftem Essen und guten Weinen verwöhnt. Bei angeregten Gesprächen verging der Nachmittag wie im Flug, sodass der Abschied auch in diesem Jahr für uns wieder sehr schwer viel. Wir sind uns allerdings alle einig: Wir werden bestimmt einmal wiederkommen.
So langsam konnten wir die Schirme wieder einpacken
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